Geht das wirklich? Soll ich mich dazu in Watte packen und gar nichts mehr machen? Oder gibt es eine Möglichkeit, mich trotzdem zu bewegen, alles zu machen, worauf ich Lust habe, ohne Angst zu haben, mich zu verletzen?

Dieser Frage werden wir im Weiteren Verlauf nachgehen und ich zeige Dir, wie Du das schaffst.

Prävention – Was ist das?

Unter Prävention versteht man das Vorbeugen von Verletzungen oder Krankheiten. Das umfasst alle Maßnahmen und Aktivitäten, die dem Erreichen des Ziels beitragen. Geprägt wird der Begriff in den Bereichen Reha und Sportmedizin, wo es darum geht, erst gar keine Verletzung zu erlangen. Es geht darum, Wissen zu erlangen seinen Körper und Geist so zu belasten, dass seine Widerstandsfähigkeit gefördert wird und dieses dann proaktiv in die Tat umzusetzen.

Der ganzheitliche Ansatz

Betrachten wir hierzu einmal gemeinsam einen Ameisenhaufen. Auf den ersten Blick erschient alles chaotisch. Auf den zweiten Blick ändert sich jedoch unsere Sichtweise und wir erkennen ein Muster. Jede Ameise hat seine Aufgabe und geht dieser gewissenhaft nach. Stechen wir nun mit einem Stock in den Ameisenhaufen explodiert dieser förmlich. Eine Horde von Ameisen kommt zum Vorschein, kümmern sich um das Loch und nach einer kurzen Zeit beruhigt sich alles und jeder geht wieder seiner Arbeit nach. Doch was hat ein Ameisenhaufen mit uns zu tun? Ganz einfach gesagt: Sehr viel!

Von außen betrachtet bewegen wir uns geschmeidig und kontrolliert und können unseren Alltag bewältigen. Kommt es zu einer Verletzung sieht dies schon wieder anders aus. Hätten wir die Möglichkeit in unseren Körper zu zoomen, so würde uns auffallen, wie chaotisch sich alles auf den ersten Blick darin abspielt und auf den zweiten dann wiederum alles in geordneten Bahnen verläuft. Bei einer Verletzung strömen sämtliche Moleküle, Botenstoffe und Enzyme zur verletzten Stelle und reparieren diese.

Gleiches gilt auch beim Blick von Außen. Funktioniert alles, bewegen wir uns entsprechend. Zwickt es jedoch im Fuß oder Rücken, kommen wir aus dem Gleichgewicht und gewöhnen uns eine Schonhaltung an. Daher ist es wichtig, bei der Prävention von Verletzungen den gesamten Körper im Blick zu haben, um eventuelle Schwachstellen ausfindig zu machen und diese im Gesamtkontext zu behandeln.

Die häufigsten Verletzungen in unserem Körper

Kleinste Veränderungen in unserem Körper können langfristig zu enormen Problemen führen. Langes Sitzen, mangelnde Bewegung, falsches Training etc. können zu Beschwerden an der Wirbelsäule, Gelenken oder Muskulatur führen.

Untersuchungen zeigten, dass die häufigsten Verletzungen in unserem Körper folgende sind:

  • Der untere Rücken
    • Die 1# unter den den Beschwerden
  • Schulterschmerzen mit/ohne Beteiligung der Rotatorenmanschette
    • Der dominante Arm ist 2,3-Mal häufiger betroffen als der nicht dominante
  • Oberschenkelrückseite (Hamstrings)
    • Die häufigste Verletzung bei kontaktlosen Aktivitäten
  • Adduktoren
    • Eine der häufigsten Formen bei Knieschmerzen
  • Achillessehnenbeschwerden
    • Es wird angenommen, dass ca. 1 Million Athleten jährlich davon betroffen sind
  • Fersensporn/Plantarfasziitis
    • Mindestens 10-15% alle Fußbeschwerden sind auf Plantarschmerzen zurückzuführen

Betrachten wir jedes Problem für sich, so lässt sich festhalten, dass wir alle individuell trainieren können. Wir können aber auch jede individuelle Übung mit anderen Übungen kombinieren und so wieder den gesamten Körpern mit einbeziehen.

Was kann ich also machen?

Mögliche Übungen wären:

  • Plank zur Kräftigung der hinteren Kette und Förderung der Schulterstabilität
  • Deadlifts zur Kräftigung der Bein- und Rückenmuskulatur
  • Bridging zur Kräftigung der Gesäß und Rückenmuskulatur
  • Vierfüßler zur Stabilisierung der Schultern und diagonalen Kette

 Zusätzlich ist es wichtig, dass Du Dir Gedanken über Deine Ernährung und Dein Schlafverhalten machst. Alle Stressoren, die längere Zeit auf Deinen Körper einwirken, machen sich langfristig negativ bemerkbar.

Halten wir fest:

Prävention ist möglich. Es gilt jedoch: Möchtest Du etwas in Deinem Leben verändern, musst Du zuerst etwas bei Dir verändern.

Daher mache Dir Gedanken, was Du verändern und verbessern möchtest. Deinen Schlaf, Deine Ernährung, Deine körperliche Widerstandsfähigkeit? Dann Beginne mit der Umsetzung. Je früher Du damit startest, desto schneller kannst Du Dein Ziel erreichen. Wenn Du noch mehr dazu wissen möchtest kann ich Dir mein Buch „Die Physio-Bibel – endlich beschwerdefrei im Alltag“ empfehlen. Darin erfährst Du zu Beginn alles Wichtige über Deinen Körper, warum Schmerzmittel nicht unbedingt hilfreich sind und wie eine Wundheilung abläuft. Und natürlich alle Übungen von Kopf bis Fuß zu Deinen möglichen Beschwerden.

Literatur:

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